Intensivtherapeutische Wohngruppen in Deutschland 🇩🇪

 

„Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie

wir gestern gelebt haben. Machen wir uns

von dieser Anschauung los, und

tausend Möglichkeiten laden uns zu

neuem Leben ein."

(Christian Morgenstern)

Sitzender Elch

Leitbild Intensivwohngruppe in Deutschland

Unter uns leben Kinder und Jugendliche mit ihren Familien und Eltern, die in ihrer Entwicklung aus den unterschiedlichsten Ursachen an Grenzen mit sich selbst und ihrem unmittelbaren Umfeld gestoßen sind. Ihr gezeigtes Verhalten entspricht dann nicht mehr der gesellschaftlich festgelegten und akzeptierten Norm. Darauf wird mit Unverständnis und Sanktionen oder falsch gelenkter Aufmerksamkeit und Zuwendung reagiert. Infolgedessen haben sich die bestehenden Konflikte unterschiedlich stark manifestiert und zeigen keinen erkennbaren Ausweg auf. Es besteht daraus resultierend die Gefahr, dass sich Verhaltensweisen zu Krankheitsbildern wandeln.

Diesen Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und deren Familien widmet simplemiles besonderes Augenmerk. Wir helfen Betroffenen dabei, Wege aus der Konfliktsituation zu finden. Wir bestärken sie, wieder einen lebensbejahenden, positiven und wahrnehmungsfördernden Blick auf das eigene achtsam gehütete Ich zu lenken. Erst dann ist es ihnen wieder möglich, sich offener für die Befindlichkeit des Gegenübers zu interessieren und einzusetzen, sich in ihrem sozialen Umfeld neu einzubringen.

Wir sprechen dabei von Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen sozialen Schichten und Kulturen, die sich in bereits jungen Jahren mit unterschiedlichen Formen der Gewalt, Überforderungssituationen konfrontiert sehen und / oder Abhängigkeiten von Süchten und Gefahr für das Kindeswohl gegenüberstehen. Auch wenn dabei umgangssprachlich prompt von Opfer- und Täterrollen ausgegangen wird, bieten wir beiden Konfliktseiten wertungsfrei unsere intensive therapeutische Unterstützung an, natürlich unter Einbeziehung der notwendigen Rechtsprechung. Wir gehen dabei davon aus, dass beide Seiten im Miteinander in einem Konflikt aus unterschiedlichen Normen und Wertungen, Grundhaltungen und eigenen Erfahrungen stehen, die aufeinanderprallen und überwiegend eine scheinbar unlösbare Zuspitzung erfahren. Um weiteren vermeintlichen Eskalationen vorzubeugen und nachhaltig positive Veränderungen zu erreichen, haben wir, simplemiles, zwei vordergründige Zielstellungen und Arbeitsschwerpunkte, die in einem Standpunkt gleichermaßen münden.

Einerseits ist die medizinische Betreuung mit individuell eingestellten Medikamentenplan überwiegend bei klar diagnostizierten Krankheitsbildern unausweichlich. Andererseits ist sie aber schon längst nicht mehr die alleinige Perspektive. Unter intensiver therapeutischer Intervention ist ein Hauptziel die Reduktion von Medikamentendosierungen. Ein Separieren in ausschließlich medizinisch ausgerichteten Einrichtungen ist weitestgehend überholt und wissenschaftlich nicht mehr uneingeschränkt vertretbar.

Was gibt uns das Recht und den Mut so zu agieren?

Wir, simplemiles, schaffen in Deutschland Wohngruppen, die von Psychologen und pädagogischem sowie therapeutischem Fachpersonal geführt werden. Dabei werden Klienten in entsprechenden Altersgruppen und Wohngruppenstärken zusammengefasst.

Sie werden zu ihrem persönlichen Schutz und zur normalisierenden, weiteren Entwicklung, vorerst aus ihrem eigenen Wohnumfeld herausgenommen. Dieser Schritt verfolgt die zwingend erforderliche und unumgängliche Sicherung des Kindeswohls. Damit kommt es zu einer Stressreduktion unter Wegnahme der negativen Reizquellen und fehlenden Grunderfahrung von Wertschätzung, jeder einzelnen und besonders der gefährdeten Persönlichkeit. Die Verbindung zu ihrer ursprünglichen Familie wird dennoch gemeinsam mit dem Klienten immer im Blick behalten und die Rückkehr als Hauptziel angestrebt. Wir geben für diesen Weg eine individuelle Begleitung und Unterstützung.

Im begleiteten Zusammenleben mit einzelnen und gruppenintervenierenden therapeutischen Maßnahmen gewinnen die Klienten die Fähigkeit zurück, ihre Lebensgestaltung autonomer und selbstbestimmt in die eigene Hand zu nehmen. Voraussetzung dafür ist, dass sie ihre erlebten Traumata und daraus entstandenen, zwar bedürfnisausgerichteten, aber nicht ausreichend sozial angemessen Verhaltensweisen reflektieren, verarbeiten und neu anpassen. Damit gelingt es ihnen zielführender, sich in diesem Entwicklungsprozess so integrieren zu können, dass sie sich offen an bestehenden Normen und Regeln angemessen orientieren können.

Parallel dazu erfahren die Personen aus dem persönlichen Umfeld der Klienten die Möglichkeit therapeutischer Hilfestellungen. Sie werden dazu befähigt, sich ihres Verhaltens und dessen Ursachen für den entstandenen Konflikt bewusst zu werden und so zu einem Umdenken zu gelangen. Im Prozess der Spiegelung der Konfliktsituation und aufgearbeiteten Ursachen geht es um keine Wertung und Verurteilung, sondern einzig um die Sensibilisierung eigener Denk- und Verhaltensweisen sowie der Bereitschaft für Veränderungen an der eigenen Person, den Umgang mit sich selbst und anderen, egal in welcher „Rollenzugehörigkeit“.

Erst, wenn beide Seiten eine gefestigte Verhaltensänderung im Umgang mit Konflikten und schwierigen Situationen aufzeigen, wird an der schrittweisen Gestaltung der familiären Reintegration gearbeitet. Die Reintegration kann zeitlich limitiert oder in Form gänzlichen Zurückkehrens in die eigene Familie stattfinden.

Kopfbild

 

„Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie

wir gestern gelebt haben. Machen wir uns

von dieser Anschauung los, und

tausend Möglichkeiten laden uns zu

neuem Leben ein."

(Christian Morgenstern)